Härten im Schutzgas / Vakuum
Beim Härten wird das Bauteil erwärmt und danach schnell abgekühlt (abgeschreckt). Durch die Gefügeumwandlung entsteht harter Martensit, der in einem anschliessenden Anlassvorgang entspannt wird. Die erreichbare Härte wird vom Kohlenstoffgehalt bestimmt. Dieser beträgt bei härtbaren Stählen mindestens 0,2%. Die erreichbare Einhärtbarkeit wird durch die weiteren Legierungselemente beeinflusst.
Härten unter Schutzgas
Unlegierte und niedrig legierte Stähle werden in geregelter Atmosphäre erwärmt und im Öl abgeschreckt. Die gezielte Einstellung der Ofenatmosphäre verhindert das Ausdiffundieren des Kohlenstoffs, welcher für die Härtung nötig ist. Die Wahl des Härteöls beeinflusst nicht nur das Härteergebnis, sondern auch das Mass- und Formänderungsverhalten, bzw. den Verzug des Bauteils. Um die Rissgefahr zu reduzieren und die geforderte Härte zu erreichen, werden die Bauteile üblicherweise im Luftumwälzofen angelassen.
Härten im Vakuum
Hochlegierte Stähle (z.B. Kalt-, Warm- und Schnellarbeitsstähle, korrosionsbeständige Stähle) werden im Vakuum behandelt und mittels Gasüberdruck (bis 12 bar) abgeschreckt. Die Oberfläche bleibt dabei metallisch blank. Danach werden die Teile 1 bis 3 Mal angelassen, um die gewünschten Härtewerte einzustellen. Das Anlassen geschieht in der Regel an Luft, im Schutzgas oder im Vakuum. Beim Anlassen unter Luft sind bei Temperaturen > 180 °C Verfärbungen möglich.
Vergüten
Beim Vergüten werden Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,2 - 0,6% zuerst gehärtet und anschliessend im Temperaturbereich von 450 - 700 °C angelassen. Die Anlasstemperatur richtet sich nach den gewünschten Festigkeits- bzw. Härtewerten. Nach dem Vergüten weisen die Bauteile nicht die höchste Härte, jedoch eine sehr gute Zähigkeit und mittlere Festigkeitswerte auf.
Datenblätter Vakuumhärten
Kalt- und Warmarbeitsstähle Nichtrostende martensitische Stähle ...
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